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Liebe Leser/innen,

natürlich wünscht sich jeder den Zauber zu erleben auf der Tour einem Wildtier zu begegnen.

Es lässt sich für mich nicht in Worten beschreiben, wie es ist, wenn so etwas  zufällig und ganz freiwillig einfach passiert…

Um hierfür die Chancen zu erhöhen, kann jeder seinen Teil dazu beitragen.

Die nachfolgend aufgeführten Tipps erhöhen die Chancen, ohne in die Natur einzugreifen. Und eine gute Ausrüstung ist auch wichtig, um die Exkursionen bei jedem Wetter genießen zu können. Je mehr man bei sich selber darauf achtet, um so eher haben auch die anderen Teilnehmer etwas davon und man zeigt somit gleichzeitig seinen Respekt den anderen und der Natur gegenüber.

Aus diesem Grund habe ich dieses Infomaterial erstellt und hoffe, es ist Ihnen auch bei vielen anderen Reisen oder Aktivitäten hilfreich.

Wie Sie vielleicht schon gesehen haben, gibt es bei jeder Tourbeschreibung eine Ausrüstungsempfehlungsliste. Bedauerlicherweise wird sie jedoch nicht von jedem gelesen oder beherzigt.

Das ist nicht nur extrem schade, sondern führt in einigen Fällen sogar dazu, dass Exkursionen nicht wie geplant durchgeführt werden können und damit für alle Teilnehmer Einschränkungen bedeuten könnten! Unpassendes, oder fehlendes Equipment hätten damit sowohl für Sie, als auch für alle anderen unschöne Konsequenzen. Bestimmtes Verhalten oder Gewohnheiten, raschelndes Equipment können zudem die Chancen verringern, dass sich Wildtiere zeigen. Da sich dies jedoch alle wünschen und wir uns in „ihrem Wohnzimmer“ befinden, sollten wir uns möglichst diskret und respektvoll verhalten!

Bitte denken Sie immer daran:
Es gibt keine Wiederholung für den augenblicklichen Moment!

Lesen Sie bitte nachfolgende Auflistung mit bewährten Tipps und Empfehlungen für Ihre Ausrüstung aufmerksam durch. Sie sind mehr oder weniger für alle unsere Touren eine sinnvolle und wichtige Information.

Einmal angeschafft, bietet eine qualitativ gute Ausrüstung viele Jahre Freude und ist vielfältig verwendbar…

  1. Ganz wichtig: Das Schuhwerk:

Wanderschuhe, knöchelbedeckt und wasserfest/wasserdicht sind ein Muss für jede Tour!
Die Schuhe tragen Ihr ganzes Gewicht und entscheiden, ob Sie gut laufen können, oder nicht. Daher richten Sie bitte ihr ganzes Augenmerk auf sie.

Sie sollten vor der Tour bereits getragen sein.

Nicht geeignet sind:

  • Sneakers
  • Laufschuhe
  • Halbschuhe

Beim Gehen auf unebenen Boden kann man leicht umknicken, daher bitte unbedingt knöchelbedeckte Wanderschuhe tragen und an Imprägnierung denken!

  1. Gute Wandersocken

Bringen Sie 2 Paar zum wechseln mit – schnelltrockend, an den entsprechenden Stellen gepolstert und gut sitzend.

  1. Ein ganz wichtiges Thema ist der Regenschutz.

Regenhose und Regenjacke gehören in JEDES Gepäck, auch wenn Sie in den Süden fahren! Sie lassen sich klein verpacken. Wenn man sich bei wechselhaften Wetter nicht ständig an-, und ausziehen möchte, sollten sie atmungsaktiv sein!

  • Bitte KEIN Cape mitnehmen, dass flattert schnell und verschreckt jedes Tier im weiten Umkreis!
  • Wo wir schon beim Thema sind, achten Sie generell darauf Bekleidung mitzunehmen, die wenig bis kaum raschelt und gedeckte Farben hat!

Wer nass wird, kühlt ohne Regenkleidung auch in warmen Gebieten schnell aus und trägt vielleicht dazu bei, die Tagesexkursion eher abbrechen zu müssen.

Da dies keiner gut findet, Sie sicher auch nicht, seien Sie bitte immer auf jedes Wetter vorbereitet!

  1. Bekleidung nach dem Zwiebelprinzip

Unterste Schicht: Funktionswäsche atmungsaktiv und schnelltrocknend

Mittlere Schicht: Funktionsshirt (lang-, und kurzärmlig) atmungsaktiv und schnelltrocknend

Mittelschicht Plus: Fleecejacke / Pullover, möglichst atmungsaktiv und schnelltrocknend

Äußere Schicht: Atmungsaktive, schnelltrocknende, wasserfeste/wasserdichte Funktionsjacke und Funktionshose, klein zu verpackende Daunenjacke und/oder Daunenweste als zusätzliche Wärmeschicht

-> ungeeignetes Material: Baumwolle, Jeans,…

GANZ WICHTIG: Gedeckte Farben, da Wildtiere sehr genau die Umgebung beobachten und man nicht als „Leuchtturm“ schon von weiten gesehen werden sollte und auch hier wenig bis kaum raschelndes Material tragen!

  1. Passender Tagesrucksack.

Bewährt haben sich um die 30 Liter Fassungsvermögen. Diese Größe eignet sich meistens von den Maßen her auch als Handgepäck.

Auch hier bitte wenn möglich auf eine gedeckte Farbe achten und an eine Regenhülle denken, oder wasserfesten Packsack für „in“ den Rucksack. Rucksack mit Hüftgurt wählen, da er das Gewicht von den Schultern nimmt!

  1. Wasserflasche (Isolierflasche um Kaltes kalt und Warmes warm zu halten)

1 – 1,5 Ltr. sind empfehlenswert, achten Sie auf eine gute Qualität und auf Dichtigkeit! Es gibt nichts ärgerlicheres, als wenn sich der Flascheninhalt in den Rucksack ergießt und Kameras, trockende Bekleidung ,… unnötig nass werden, nur weil die Flasche nicht dicht gehalten hat.

  1. Kopfbedeckung

Der Mensch kühlt zu 70 % über den Kopf aus und auch nicht jeder hat so dickes Haar, dass ihm die Sonne die Kopfhaut nicht verbrennt. Perfekt sind Schirmmützen, sie halten Sonne und in wasserdichter Form auch den Regen ab. Vor allem bei der Fernglasbeobachtung sind sie super!

  1. Handschuhe

Leicht oder wärmend je nach Region. Sie gehören auch bei Sommertouren ins Gepäck! Viele Beobachtungen starten früh morgens oder spät abends, steife Finger sind wenig hilfreich bei der Handhabung von Ferngläsern oder Kameras.

  1. Faltbares Outdoorkissen

Es hält Feuchtigkeit vom Boden ab und bietet bei längeren Ansitzen Kälteschutz und mehr Sitzkomfort

  1. Fernglas

Auch wenn es bei einigen Touren ein Teleskop gibt, ist ein eigenes Fernglas auf Wildtier-, und Naturtouren ein Muss!!!

Selbst die Gegend abzusuchen, etwas spannendes zu finden und solange beobachten zu können, wie man möchte, muss einfach sein.

Empfehlenswert: 8 x 42, wasserfest und max. 700 – 800 Gramm. Ich habe sehr gute Erfahrung mit Steiner und Nikon gemacht!

 

Allgemeine Tipps:

Hier sind zusammengefasst noch ein paar Tipps, die durchaus die Chancen erhöhen, dass sich Wildtiere eher zeigen:

  • Unterhalten Sie sich in der Natur so wenig wie möglich, je leiser man ist, umso besser stehen die Chancen Tiere zu sehen oder zu hören! Das fällt vielen schwer und auch einmal längere Zeit still zu sitzen. Doch lassen Sie sich darauf ein und Sie werden auf einmal Tiere sehen und Geräusche hören, die ihnen vorher entgangen sind. In unserer lauten, hektischen Welt ist das gleichzeitig ein positiver Nebeneffekt zur Entspannung und man erlebt, wie schön Stille sein kann, wenn man in der Natur unterwegs ist und ihr einmal zuhört. Später in der Unterkunft können Sie dann all das gemeinsam Erlebte miteinander teilen.
  • Benutzen Sie alles was neutrale Gerüche hat, wie neutrale Cremes, Deos,… kein Parfüm, Rasierwasser… Wildtiere haben sehr feine Nasen und halten sich von Bereichen fern, bei denen es für sie unbekannt oder stark nach Mensch riecht!
  • Tragen Sie gedeckte Farben. Knallige Farben sind bei Wanderen beliebt aus Sicherheitsgründen. Für die Wildtierbeobachtung sind sie eher ungeeignet! Daher tragen Sie im Sommer eher dunkle Farben und auf Wintertouren mit Schnee eher helle Farben, ganz so wie es in der Natur auch gemacht wird…
  • Technische Geräte: Schalten Sie ALLE Töne bei Smartphones, Kameras aus. Stellen Sie sich vor, es taucht ein Wolf oder Bär auf und in dem Moment macht eines der Geräte Geräusche, oder das Telefon klingelt und das Wildtier ist verschwunden! Nicht sehr schön und so ein Moment kommt nie wieder, daher seien Sie damit akribisch! 
  • Vermeiden Sie raschelnde, laute Bekleidung / Equipment. Auch Klettverschlüsse, Reißverschlüsse, andere Verschlüsse können sehr laut sein und über Kilometer zu hören sein. Das kann man jedoch üben sie möglichst leise zu benutzen.

Ich habe grundsätzlich darauf verzichtet namentlich Produkte zu empfehlen, da der Markt riesengroß ist und jeder seine individuellen Vorlieben hat.

Generell ist zu sagen:

  • Achten Sie auf Qualität, Passform und Funktionalität! Weniger ist mehr!
  • Soll heißen, Sie brauchen nicht 3 Paar Schuhe sondern lieber nur 1 Paar, dass 100 % passt, robust und langlebig ist, reparierbar und den Anforderungen gerecht wird. Dann darf es auch mal teurer sein, als man eigentlich eingeplant hat.
  • Kaufen Sie im stationären Handel, wo es eine gute Beratung gibt und meistens auch einen Reparaturservice

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele schöne und faszinierende Momente in der Natur!

Sabine Bengtsson

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